1. Schulform und Schulabschlüsse
2. Philosophie
3. Schulprofil
4. Grundsätzliches
5. Pädagogische Prämissen
5.1 Oberstes Ziel der Schule ist es, ihren Schülern eine Hilfe zur “Lebensbewältigung”
zu geben.
5.2 Schulische Bildung muss praxis- und lebensnah sein.
5.3 Lernen ist nicht an Ort und Zeit gebunden.
5.4 Lernen geschieht exemplarisch.
5.5 er Lernprozess muss individualisiert werden.
5.6 Neben der Entwicklung fachlicher und methodischer Kompetenzen ist die Entwicklung von
Selbst- und Sozialkompetenz wichtig.
6. Die Organisation der schulischen Arbeit
6.1 Alle Akteure (Schüler, Eltern, Lehrer) werden bei der Planung, Organisation und
Durchführung des schulischen Arbeitens einbezogen.
6.2 Problemorientierte, fächerübergreifende Arbeit ist das Grundprinzip der schulischen Arbeit.
6.3 Die Arbeit findet in Projektform und in Kursform statt.
6.4 Statt Noten erhalten die Schüler in regelmäßigen Abständen Leistungsentwicklungsberichte,
in denen der Stand ihrer Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten beschrieben wird.
6.5 Es gibt keine Versetzung bzw. Nichtversetzung
7. Projektarbeit in Lebens- und Lernbereichen
7.1 Ich und Du
7.2 Orte und Räume
7.3 Natur
7.4 Technik
7.5 Arbeit und Wirtschaft
7.6 Kunst und Kultur
7.7 Heute und Gestern
7.8 Heute und Morgen
1. Schulform und Schulabschlüsse
Die FREIE SCHULE SCHWERIN ist eine Gesamtschule für die Sekundarstufe I (Klassen 5-10).
Nach Abschluss der Grundschule tritt ein Schüler in die Schule ein und verbleibt dort in der Regel 6 Jahre.
Eine längere Verweildauer ist auf Grund der geltenden Bestimmungen möglich.
Die schulische Arbeit findet jahrgangsübergreifend statt.
Der vorläufig angestrebte schulische Abschluss ist der “Qualifizierte
Realschulabschluss”, der zum Besuch einer weiterführenden Sekundarstufe II berechtigt.
Die Schule fungiert als private Ersatzschule neben den offiziellen staatlichen Schulen.
Sie finanziert sich aus Eigenmitteln der Eltern und (nach erfolgter Genehmigung) staatlichen Zuschüssen.
Die Mitwirkung der Eltern als Lehrpersonen (mit pädagogischer und ohne pädagogische Ausbildung) wird angestrebt.
Schulorte sind das ”Haus der Kulturen” in Schwerin ( Mecklenburger Straße) und weitere projektabhängige Lernumgebungen.
In der Regel findet die schulische Arbeit von Montag bis Freitag am Nachmittag statt .
Die zeitliche Gestaltung ist flexibel.
zurück zur Übersicht
Die Liebe zum Menschen und die Liebe zur Natur sind Grundprinzipien der “Freien Schule Schwerin”.
Sie will dem jungen Menschen mit seinen Begabungen, Wünschen, Hoffnungen und Problemen helfen und
fördert
- eine positive Grundeinstellung zur Welt
- Aufgeschlossenheit gegenüber dem Anderen
- Bescheidenheit in der “Einen Welt”
- Flexibilität in einer sich ständig verändernden Welt
- den Mut zu divergentem Denken
- den Willen sich einzusetzen
-
die Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik
und
- Handlungskompetenz im täglichen Leben
Durch die engen Kontakte der Schulträger zu ausländischen Schulen und weiteren Institutionen in anderen Ländern erhält die Schule ein internationales weltoffenes Profil. Die enge Zusammenarbeit mit dem Freien Theater
Schwerin bildet die Grundlage für die Förderung der Kreativität.
Der Unterricht wird überwiegend in der Form von Arbeitsprojekten durchgeführt.
Die Kernbereiche der schulischen Arbeit sind
Sprache , Kommunikation und Kreativer Ausdruck.
Im Rahmen der gesamten schulischen Arbeit ist der Umgang mit Texten (aus allen Lebens- und Lernbereichen), das Textverständnis und das Verfassen von Texten ein grundlegendes Ziel. Die mündliche und schriftliche Kommunikation geschieht
vornehmlich auf Deutsch, aber in zunehmenden Maße auch auf Englisch.
Die zweite Fremdsprache an der FREIEN SCHULE SCHWERIN ist Spanisch.
Im Rahmen ausgewählter Projekte werden die Fremdsprachen auch kurzfristig als Arbeitssprache verwendet.
Den Abschluss jedes Projektes bildet eine Handlung oder ein Produkt.
Hierfür erwerben die Schüler im Laufe ihrer Schulzeit die erforderlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten zum kreativen Ausdruck.
Dies
impliziert die zielgruppengerechte Gestaltung eines Referats ebenso wie die Herstellung einer Fotodokumentation, die Gestaltung einer Internet-Seite, die Gestaltung eines Themenheftes, die Herstellung eines Posters oder die Darstellung
einer Szene. Alle kreativ-künstlerischen Ausdrucksformen im weitesten Sinn werden einbezogen.
In besonderem Maße ist ein Ziel der Schule in allen Lebens- und Lernbereichen der Erwerb
von
Arbeitstechniken
(z.B. Informationsbeschaffung und -verarbeitung ) sowie
Problemlöse- und Lernstrategien.
Die Freie Schule Schwerin
übernimmt in ihrer pädagogischen Grundkonzeption Vorstellungen der Reformpädagogen des 20. Jahrhunderts (Dewey, Freinet, Steiner, Neill, Montessori, Wild) und versucht, die Gedanken moderner Erziehungswissenschaftler (Struck, Wallrabenstein, Gudjons, Gardner) in der Praxis umzusetzen.
Die z.T. jahrzehntelangen Erfahrungen bestehender Alternativschulen (Freie Schulen, Waldorfschulen, Bielefelder Laborschule, Helene-Lange-Schule, Freiligrath-Schule Berlin usw.) dienen als Anregung .
Aktuelle Reformbestrebungen im staatlichen Schulwesen werden berücksichtigt.
5.1
Oberstes Ziel der Schule ist es, ihren Schülern eine Hilfe zur “Lebensbewältigung” zu geben.
Das impliziert primär eine Orientierung an der Welt, in der die Schüler leben und ein offenes Zugehen auf die Dinge, die den Schülern wichtig sind.
Dabei steht weder eine einseitige Ausrichtung der Schule an Schülerinteressen noch
eine starre Durchsetzung von Erziehungszielen im Vordergrund . Vielmehr wird ein schülerorientierter, flexibler Umgang mit einem vorgegebenen Rahmen angestrebt.
Die Schule besitzt zwar in erster Linie ein
sprachlich-künstlerisches Profil, aber den Schülern werden auch die Grundlagen vermittelt, die für das Leben in unserer mehr und mehr naturwissenschaftlich orientierten Welt, notwendig sind.
Ein wesentliches Arbeitsmittel der
Schüler ist in allen Arbeitsbereichen der Computer und der Umgang mit den Neuen Medien wird als neue unverzichtbare Kulturtechnik gefördert.
5.2
Schulische Bildung muss praxis- und lebensnah sein.
Wissen wird nicht um seiner selbst willen erworben sondern im Rahmen einer handlungs- und produktorientierten Arbeit an Projekten, d.h. die Schülerfrage ‚Wozu lerne ich das ?’ wird ernst genommen . Die Aneignung von Wissen, Kenntnissen und Fertigkeiten, unabhängig von der Projektarbeit, d.h. das Lernen in Kurs- und Lehrgangsform, hat eindeutig unterstützenden Charakter und nimmt nicht mehr als 1/3 der gesamten Schulzeit ein.
5.3
Lernen ist nicht an Ort und Zeit gebunden.
Eine flexible zeitliche Gestaltung des ‚Schultages’ ist ebenso wichtig wie der Wechsel von Lernorten und Lernumgebungen. Eine Öffnung der Schule hin zu ihrer Umwelt und ein Hereinholen dieser Umwelt in die Schule ist unabdingbar.
Dabei wird eine globale Sichtweise auf alle Themen angestrebt und wenn möglich der Bezug zu anderen Ländern in Europa und der Welt hergestellt.
5.4
Lernen geschieht exemplarisch.
Die FREIE SCHULE SCHWERIN lehnt sich an die im Lande Mecklenburg-Vorpommern gültigen Rahmenpläne an, verzichtet aber auf eine Anhäufung von Wissen und versucht durch eine radikale Entrümpelung des bestehenden Kanons den Schülern
grundlegende Prinzipien der althergebrachten Fächer begreifbar zu machen.
Statt eines Abarbeitens von Stoff, meist unter Zeitdruck, steht die exemplarische Beschäftigung mit wesentlichen Gesichtspunkten und die Aneignung
der lebensnotwendigen Fertigkeiten und Fähigkeiten. Prinzipiell gilt “Weniger ist mehr” und “Übung macht den Meister”.
5.5
Der Lernprozess muss individualisiert werden.
Unterschiedliches Lerntempo, verschiedene Lernrhythmen und Arbeitsweisen der Schüler werden berücksichtigt und jeder Schüler wird seinen Begabungen entsprechend gefördert . Den Schwächen eines Schülers in einem Bereich wird durch kompensatorische Maßnahmen begegnet. Prinzipiell wird aber versucht, die Stärken des Schülers zu entdecken, ihn in diesem Bereich zur Leistung anzuhalten und ihm damit zu Erfolgserlebnissen zu verhelfen.
5.6
Neben der Entwicklung fachlicher und methodischer Kompetenzen ist die Entwicklung von Selbst- und Sozialkompetenz wichtig.
Die Schüler werden angehalten , sich selbst Ziele zu setzen und ihre eigene Leistung einzuschätzen. Neben dem selbstständigen autonomen Lernen wird die Arbeit im Team, bei der jeder seine Fähigkeiten und Begabungen einbringt, gefördert . Das gemeinsame Erreichen eines Ziels hat Vorrang vor Rangordnungskämpfen.
6. Die Organisation der schulischen Arbeit
6.1
Alle Akteure (Schüler, Eltern, Lehrer) werden bei der Planung, Organisation und Durchführung des schulischen Arbeitens einbezogen.
Dies impliziert die Mitbestimmung über schulische Inhalte und eine Veränderung der Rollenverständnisse.
Alle können zugleich Lehrende und Lernende, Wissende und Unwissende, Forschende, Experimentierende, Publikum und Akteure sein.
6.2
Problemorientierte, fächerübergreifende Arbeit ist das Grundprinzip der schulischen Arbeit.
Ausgehend von der Beschäftigung mit verschiedenen Lebens- und Lernbereichen (s.u.) erwirbt der Schüler themenbezogenes Wissen, Kenntnisse und Fertigkeiten, wobei je nach der Problem- und Fragestellung verschiedene fachliche Schwerpunkte gesetzt werden, die sich an den staatlichen Rahmenplänen orientieren.
Folgende Lebens- und Lernbereiche bestimmen die Arbeit im gesamten Schuljahr und geben Anlass zu projektorientierter Arbeit:
I. Ich (Wir) und Du (die Anderen)
II. Orte und Räume
III. Natur
IV. Technik
V. Arbeit und Wirtschaft
VI. Kunst und Kultur
VII. Heute und Gestern
VIII. Heute und Morgen
6.3
Die Arbeit findet in Projektform und in Kursform statt.
Etwa 70 % der schulischen Arbeit findet in Projektform statt. Die Projekte erstrecken sich in der Regel über einen Zeitraum von 1-3 Wochen und werden dokumentiert und regelmäßig am Ende von den Schülern präsentiert (Projektheft,
Aufführung, Ausstellung, Referat usw.).
Lehrer und Schüler einigen sich über die zu bearbeitenden Projekte und die Projektziele.
Die erforderlichen Grundkenntnisse werden in Lehrgangsform vermittelt (ca. 30 % der schulischen
Arbeit) , wobei jedoch immer wieder der Transfer zur praktischen Anwendung hergestellt wird.
6.4
Statt Noten erhalten die Schüler in regelmäßigen Abständen Leistungsentwicklungsberichte, in denen der Stand ihrer Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten
beschrieben wird.
Wichtiges Prinzip ist hierbei die Entwicklung der Selbstevaluation und die eigenständige Formulierung der angestrebten Ziele durch den Schüler, wobei grundsätzlich von der positiven Beschreibung des Erreichten ausgegangen wird und
die Schüler individuelle Förderung erhalten.
In Anlehnung an den von der Europäischen Kommission in den Fremdsprachen empfohlenen Sprachenpass werden auch für andere Lernbereiche Portfolios und Kompetenzbeschreibungen entwickelt.
6.5.
Es gibt keine Versetzung bzw. Nichtversetzung
Schüler, die direkt nach der Grundschule aufgenommen werden, verbleiben mindestens sechs Jahre und höchstens acht Jahre in der FREIEN SCHULE SCHWERIN.
Es gibt keine Klassen und die schulische Arbeit findet in jahrgangsübergreifenden
Interessengruppen statt. Unterschiedliche Kenntnisstände werden durch binnendifferenzierende Maßnahmen (Freiarbeit, Wochenplan) und gegebenenfalls individuelle Kursangebote berücksichtigt.
Hierbei können auch Schüler Tutorenfunktion für andere Schüler übernehmen.
Beim Übergang zu einer anderen Schule wird ein Abschlusszeugnis ausgestellt.
Am Ende der Schulzeit steht eine Abschlussprüfung.
7. Projektarbeit in Lebens- und Lernbereichen
Im Sinne einer ganzheitlichen Entwicklung der Schülerpersönlichkeit ist der auf ein Fach beschränkte Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten nur ein Teil desschulischen Unterrichts.
Wesentliche Aufgabe der Schule ist die
Förderung allgemeiner fächerübergreifender Kompetenzen für die Lebensbewältigung.
Aus diesem Grund umfasst der Rahmenplan für die FREIE SCHULE SCHWERIN einen Katalog von zu behandelnden Lernbereichen unseres Lebens, die
alle jeweils zueinander in Beziehung stehen.
In zyklischer Abfolge werden diese Lebens- und Lernbereiche in der Form von Projektarbeit erschlossen und die Schüler bekommen Einblick in Schlüsselprobleme unserer Welt und erwerben eine
allgemeine Handlungskompetenz.
Im Folgenden werden einige Vorschläge für mögliche Projekte, die den einzelnen Lebens- und Lernbereichen zugeordnet werden können, gemacht.
Eine genaue Festlegung findet durch die Arbeitsgruppe (Schüler plus Lehrer) statt.
Die Einbeziehung bzw. Berücksichtigung von Unterrichtszielen aus den staatlichen Rahmenplänen der herkömmlichen Fächer wird dabei ausdrücklich angestrebt, wobei allerdings eine detaillierte Schwerpunktsetzung erst in der
gemeinsamen Planungsphase der Projekte stattfinden kann.
Deshalb dienen die gemachten Angaben nur einer ersten groben Orientierung und Skizzierung möglicher Projekte und thematischer Schwerpunkte. Die Überschneidung einzelner
Projekte und die Einbeziehung weiterer bzw. anderer fächerübergreifender Aspekte ist möglich.
Auf mannigfaltige Weise stellen sich die Schüler dar (z.B. auf einer Homepage im Internet).
Sie vermitteln anderen ein Bild von sich und ihrer Familie, berichten über ihre Interessen und Neigungen, beschreiben ihre Lebensumstände und
äußern ihre Meinung.
In gleicher Weise informieren sie sich über andere Menschen.
Durch Vergleich mit Anderen, Analyse und Reflexion formen sie sich ein offenes Weltbild.
Projektvorschläge
|
Die Schüler begreifen sich als Glieder der “Einen Welt”.
Unterschiedliche Orte, unterschiedliche Länder werden virtuell oder real aufgesucht und Entfernungen werden überbrückt.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten werden konstatiert und reflektiert.
Projektvorschläge
|
Die Schüler erleben sich als Teil der Natur. Sie beschäftigen sich mit den Problemen der Naturzerstörung und erfahren die Natur in ihrer Schönheit, ihrer Regelhaftigkeit und Zufälligkeit.
Projektvorschläge
|
Die Schüler erwerben grundlegende technische Kenntnisse über die sie umgebende Welt und setzen sie in praktischen Aufgaben um.
Projektvorschläge
|
Die Schüler erforschen und entdecken grundlegende Prinzipien der Arbeitswelt und der wirtschaftlichen Zusammenhänge.
Sie beschäftigen sich mit unterschiedlichen Berufszweigen und entwickeln für sich mögliche
Zukunftsperspektiven.
Projektvorschläge
|
Die Schüler beschäftigen sich theoretisch/praktisch mit ausgewählten Bereichen des Kulturbetriebs.
Sie lernen unterschiedliche Normen, Werte und Beurteilungskriterien kennen und bilden sich ein Urteil in ästhetischen Dingen.
Projektvorschläge
|
Die Schüler beschäftigen sich mit zeitlichen Abläufen und erkennen Entwicklungslinien und geschichtliche Zusammenhänge.
Projektvorschläge
|
Die Schüler beschäftigen sich mit zeitlichen Abläufen. Sie machen Pläne und stellen Prognosen auf .
Projektvorschläge
|
design by proggo
Programmiert gegen Gewalt