SCHWERIN - 800 JAHRE IM ZENTRUM MECKLENBURGISCHER GESCHICHTE
Schwerin - unter Einheimischen wie Touristen bekannt als die Stadt der Seen und Wälder - ist nicht nur ein landschaftlich reizvoller Ort,
sondern seit Jahrhunderten bedeutendes politisches und kulturelles Zentrum Mecklenburgs.
Um 1160 von Heinrich dem Löwen gegründet, wurde die ehemalige Slawenburg ZUARIN ("Tierstadt") über Jahrhunderte
Residenzstadt der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge. Auch zu DDR-Zeiten war die "Bezirksstadt Schwerin" wegen ihrer landschaftlichen Schönheit, der besonders guten Luft und der blühenden Museen- und
Theaterlandschaft geschätzt.
Die jetzige Landeshauptstadt von Mecklenburg - Vorpommern will sowohl wertvolle Traditionen bewahren als auch neue Wege beschreiten, um Schwerin und seine derzeit ca. 110.000 Einwohner für das
nächste Jahrtausend fit zu machen und endlich den Bismarckschen Spruch zu entkräften, wonach in Mecklenburg alles 100 Jahre später passiert.
VOM HAUS DER KULTUR ...
Das Haus der Kultur ist untrennbar mit der Geschichte der Stadt Schwerin verbunden.
Das aus einem ehemaligen Gasthaus hervorgegangene Hotel
"Stern"soll einst sogar Wagner zum nächtlichen Verweilen verführt haben. In den goldenen Zwanzigern unseres Jahrhunderts bemächtigten sich Banken des repräsentativen "Wassergrundstücks".
Nach dem 2.
Weltkrieg übergab die Sowjetische Militäradministration es dem frisch gegründeten "Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands",
der es zusammen mit anderen Kulturschaffenden über ein halbes
Jahrhundert zu einem äußerst beliebten und vielseitigen Kulturzentrum machte:
Ausstellungen, Konzerte, Vorträge, regelmäßige Arbeitsgruppen in unterschiedlichsten Bereichen, aber auch Tanzveranstaltungen gehörten zum
Alltag. Nicht selten fanden im Gebäude mehrere Veranstaltungen zur gleichen Zeit statt.
In den 60er Jahren wurde auf Initiative des damaligen Staatstheaters das Dachgeschoß als alternativer Aufführungsraum
erschlossen, und schon bald fanden auf dieser recht intimen Bühne, dem TIK, unzählige stark beachtete, oft experimentelle Inszenierungen statt.
Nach der Wende wurde das Haus von der Treuhand übernommen und dann der Stadt
zur weiteren kulturellen Nutzung übergeben. Diese wurde durch Einrichtung vieler Büros und Sparmaßnahmen zusehends eingeschränkt. Selbst das Staatstheater verließ 1995 das Gebäude, weil sich die Vorstellungen hier, wie es
hieß, nicht mehr rentierten. Im Herbst desselben Jahres übernahm das Freie Theater Studio den leerstehenden Theatersaal bar jeder Ausstattung.
Mit viel Erfindungsreichtum und Initiative, aber nur spärlichen
ökonomischen Mitteln gelang die erfolgreiche Wiederbelebung des verlassenen Theaterstandortes.
Anfang 1998 verkaufte die Stadt zwecks Sanierung ihres Haushaltes das Gebäude an eine Tochtergesellschaft, die WGS
(Wohnungsgesellschaft Schwerin).
Diese will das Haus schon im nächsten Jahr rundum überholen und dann neu vermieten.
... ZU EINEM HAUS DER KULTUREN
... möchte das Freie Theater Studio das Haus der Kultur entwickeln, um die nachhaltige kulturelle Nutzung des traditionsreichen Gebäudes zu garantieren und Schwerin zu mehr Weltoffenheit zu
verhelfen.
Dazu hat das Freie Theater Studio im Februar '98 ein interessantes multikulturelles Konzept vorgelegt...
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