Vorschläge für eine künftige Nutzung des
Hauses der Kulturen

ALLGEMEINES

Anstelle des alles und nichts enthaltenden Begriffs  “Kultur” setzen wir “Kulturen”.
In einem solchen “Haus der Kulturen” geht es um  das Bekannt- und Vertrautwerden mit eigenen und fremden Kulturen, Abbau von  Ãngsten und Vorurteilen, aber auch Bereicherung durch kulturellen Austausch. Ein  solches Haus kann die Chancen eines vereinten Europa deutlich machen und zu  ihrer Wahrnehmung anregen.
War doch die Akzeptanz fremder Kultur immer ein  bedeutender Schritt zu einem
1. friedlichen und 2. dem gemeinsamen (auch  ökonomischen) Nutzen förderlichen Zusammenleben zwischen den Völkern.
Bisher  scheint es, als sei die Europäische Union eine reine "Einigung von oben".
In Schwerin fühlt man sich als Schweriner, eventuell als Mecklenburger, mit der  Identität als Deutscher ist das aus etwas älteren und etwas jüngeren Gründen so  eine verzwickte Sache...
Eine Eigenschaft, die "alte" und "neue" Bundesbürger  wahrscheinlich traulich miteinander verbindet, ist das völlige Fehlen eines  Europäischen Bewußtseins.
Gemeinsam herauszufinden, was uns kulturell mit den  übrigen Ländern Europas verbindet und was uns von ihnen unterscheidet, könnte  ein spannender, auch zwischen vereinten Deutschen Brücken schlagender Lernprozess  sein.
Andererseits wäre es ein Fehler, eine dringend notwendige geistige und  kulturelle Öffnung an den Grenzen Europas haltmachen zu lassen. Der  Globalisierung von Überlebensfragen (Energie / Ökologie / Sicherheit ...) muss endlich die Globalisierung des Weitblicks folgen. Der interessierte Blick auf  fremde Kulturen und das Erlebnis, voneinander lernen zu können, mögen da ein  erster Schritt sein. In Erwägung dieser Positionen schlagen wir vor, im "Haus  der Kulturen"sowohl europäische, als auch außereuropäische Kulturen zu  präsentieren und als ständige Bündnispartner (z. T. auch als Mitmieter)  ausländische Regierungen oder Organisationen zu gewinnen.
Damit es trotz aller  Multikultur noch so etwas wie einen "roten Faden" gibt, sollte es sich bei den  auf diese Weise ständig vertretenen außereuropäischen Ländern um solche handeln,  die mindestens zu einem Mitglied der Europäischen Union eine enge kulturelle  Beziehung haben wie z. B. lateinamerikanische Länder zu Spanien und Portugal.

KONKRETE VORSCHLÃGE ZUR NUTZUNG DER EINZELNEN GEBÃUDETEILE

Parterre

Restaurant / Cafe´ mit wirklich landestypisch  zubereiteten internationalen Spezialitäten, einschließlich eines ausreichenden  Angebotes typischer, aber bezahlbarer Speisen und Getränke; Informationszentrum,  das Auskunft gibt über alle im Haus vertretenen Einrichtungen und stattfindenden  Veranstaltungen, daneben auch über weitere kulturelle und touristische  Schwerpunkte von Schwerin und Umgebung, außerdem werden hier Eintrittskarten  verkauft bzw. Bestellungen entgegengenommen.
Eventuell könnten noch weitere das  Haus betreffende organisatorische oder koordinierende Tätigkeiten ausgeführt  werden (z. B. Vermietung von Räumlichkeiten, Vereinbarung von  Ausstellungsführungen)

1.  Stock

wechselnde Ausstellungen von Gemälden oder Fotographien in den  Fluren; in 2 Räumen wechselnde Verkaufsausstellungen von Kunsthandwerk oder  anderen landestypischen Erzeugnissen - auch im Rahmen von bereits bestehenden  oder sich noch entwickelnden Städtepartnerschaften.
Im Gegenzug wäre es durchaus  wünschenswert, Produkte unserer Region auf ähnliche Weise in anderen Ländern  auszustellen.
Im Festsaal ein abwechslungsreiches Veranstaltungsangebot  (Kleinkunst, Konzerte, Theater, Festivals ..., gern auch wieder den Salon für  Senioren. Erweitert würde der Veranstaltungsplan durch die Aktivitäten der  ebenfalls im Hause vertretenen ausländischen oder kulturellen Organisationen).  Auch Ausstellungsräume können - so weit die Bedingungen es zulassen - für  Veranstaltungen genutzt werden.

2.  Stock

Hier haben ausländische Organisationen oder Landesvertretungen  ihren ständigen Sitz.
Mit ihren Aktivitäten (Ausstellungen,  Kulturveranstaltungen, Begegnungen, Seminare...) bereichern sie die den o. g.  Zielen entsprechende Ausstrahlung des Hauses.
Denkbar wären z. B. Länder wie  Spanien, Portugal, Italien, Frankreich, Mexiko, Argentinien, Brasilien,  Venezuela, Kuba, Ekuador, Chile ...
Auch das Freie Theater Studio und andere  kulturelle Einrichtungen würden hier ein Büro unterhalten.

Dachgeschoß

TIK  - das Theater im Haus der Kulturen unter der Leitung des Freien Theater Studio:  Abwechslungsreicher Spielplan, der auf Experimentelles, Avantgardistisches und  Multikulturelles setzt, was Autoren, Künstler, Inszenierungen oder Stücke  betrifft.
Kleinkunst im weitesten Sinne bei Dominanz des Körpertheaters. 
Internationale Pantomimefestivals, Tanztheaterwoche, Theatersommer im TIK ...  sind Erfahrungen, die weiter gepflegt werden sollten. Breites Angebot  multikultureller kreativer Kurse in Bereichen wie Modern Dance, Flamenco,  Lateinamerikanische Tänze ..., Pantomime, Schauspiel, Chanson ... viele davon  mit ausländischen Kursleitern.
Künstlervermittlung ins In- und Ausland.  Organisation von Künstleraustausch.

Hinterhaus

Tanzsäle mit Spiegeln, Stangen und schwingenden Fußböden, die für  Pantomime und Tanzkurse unterschiedlichster Art (Klassischer und Moderner Tanz,  Tänze unterschiedlicher kultureller Herkunft: Flamenco, Bauchtanz, Tango, Samba,  etc.) für Jugendliche, Kinder und freie professionelle Tänzer und Schauspieler,  ... verschiedene Bewegungskurse für Senioren ... genutzt werden würden
(z. B.  Yoga, Tai Chi, Chi Gong ...).
Im ersten Obergeschoß Räume für Workshops und  kreative Kurse.
Aktuell diskutierte Variante: TIK und Tanzsäle im Hinterhaus;  anderweitige Nutzung des Dachgeschosses.

In einem offenen Brief an den  Aufsichtsrat der WGS (Eigentümer der Immobilie), den Oberbürgermeister und die  Stadtvertretung Schwerins hatten die Bürger Gelegenheit, durch ihre Unterschrift  ihre Sympathie für dieses Konzept zu bekunden.

 

Auszug aus “Unser Schwerin” vom  24.06.1998
(Haus der Kultur bald Bürogebäude oder alles nur Panikmache?
):

...
Auf der Grundlage der von Rodriguez unterbreiteten Vorschläge für die künftige Nutzung des Hauses der Kultur wurde von der WGS schließlich ein Berliner Architekturbüro beauftragt, ein entsprechendes Nutzungskonzept zu erarbeiten. Dieses Konzept wurde ebenfalls noch im März erarbeitet und seitens der WGS auch Franklin Rodriguez zur Kenntnis gegeben. Rodriguez: "Ich war glücklich. Man war meinen Intentionen gefolgt, im künftigen Haus der Kulturen sowohl europäische als auch außereuropäische Kulturen zu präsentieren - und zwar nicht nur im TiK, sondern ebenso durch die Integration von Sprachschulen, von Cafes und Restaurants mit internationalen Spezialitäten...”
Das vorgelegte Nutzungskonzept berücksichtigte wunschgemäß auch den Verbleib des TiK's im Dachgeschoß und die Schaffung von drei Tanzsälen, Bar und Saunabereich im Hofgelände (ehemaliges Teppichgeschäft). Rodriguez´ Freude währte nicht lange: Unlängst erfuhr er “hintenrum” von der Existenz eines zweiten Konzeptes. Dieses, ebenfalls von der WGS in Auftrag gegebene und von dem Berliner Architektenbüro erarbeitete, vom Mai 1998 datierte Konzept sieht so aus: 

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Offener Brief an den Aufsichtsrat der WGS

3000 Unterschriften

Übergabe des Offenen Briefes an das Stadtparlament

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