23.06. 1998

SVZ

Haus der Kultur verliert Namen:
Vertreibt Verwaltung die Kultur?

Konzeptidee: Umbau des Gebäudes zum Büro der WGS/TiK soll in Hinterhof ziehen

24.06. 1998

se

City-Bürohaus oder
Haus der Kulturen

Zwei ganz unterschiedliche Nutzungskonzepte für traditionsreiches Haus der Kultur am Pfaffenteich. Freies Theaterstudio hat Angst um das TiK

24.06. 1998

US

Haus der Kulturen bald Bürogebäude
oder alles nur Panikmache?

Freies Theater Studio fühlt sich wieder einmal in seiner Existenz bedroht

01.07. 1998

US

Wir wollen ein wirklich weltoffenes
Haus der Kulturen

Freies Theater Studio startete Unterschriftenaktion für “Haus der Kultur”

03.07. 1998

SVZ

Theater ums TiK endgültig beigelegt

Befürchtetes Aus für die Bühne im Haus der Kultur nach WGS-Kauf kein Thema mehr

08.07. 1998

se

... dann aber mit Samba-Schule!

Traditionsreiches Haus der Kultur bleibt Begegnungsstätte der Schweriner/Ein Bürohaus am Pfaffenteich war nie geplant/Theaterleute und WGS suchen nun passende Mieter

08.07. 1998

se

Eine 2 für Lemke

Die express-Note

08.07. 1998

US

WGS-Chef Günter Lemke:
“TiK überhaupt nicht in Gefahr”

Medienrummel führte zu klärenden Gesprächen
 

Aug. 1998

hp

Das Haus der Kultur(en)

Veranstaltungsorte in der Landeshauptstadt
 

19.08. 1998

US

Freies Theater Studio mit Open-Air-Programm

TiK kämpft weiter für Haus der Kulturen

 

26.08. 1998

se

Über 3000 Unterschriften
für ein Haus der Kulturen

Auch Schweriner Geschäftsleute erhoffen davon eine Belebung der City
 

04.09. 1998

SVZ

3000 Unterschriften für den Erhalt des Hauses der Kultur am Pfaffenteich

Neues Konzept soll Multifunktionalität bringen/SPD-Kreisverband sichert Hilfe zu
 

14.10. 1998

se

Rettung für Haus der Kultur in Sicht

Suche nach zahlungskräftigen Mietern vielversprechend
 

01.03. 1999

SVZ

Sanierung des Hauses der Kultur
teurer als geplant

Nur die Hälfte der neuen Räume hat die WGS bereits Mieter
 

01.10. 1999

SVZ

Haus der Kultur soll 2001 neu eröffnet werden

WGS will Zeichen für Kulturhauptstadt setzen/ Ehrgeiziges Projekt kostet stolze 9,6 Millionen Mark
 

25.01. 2000

SVZ

Haus der Kultur steht auf wackligen Feldsteinen

WGS: Fundament wird verstärkt/Nutzung noch in der Diskussion
 

30.01. 2000

SVZ

Freie Theater-Leute überrascht

Leiter Rodriguez Abad:
WGS täusche vorsätzlich Schwerins Bürger
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schweriner Volkszeitung  23.06.1998

Haus der Kultur verliert Namen: 
Vertreibt Verwaltung die Kultur?

Konzeptidee: Umbau des Gebäudes zum Büro der WGS /
TiK soll in Hinterhof ziehen

Altstadt
Das traditionsreiche "Haus der Kultur" in der Mecklenburgstraße wird seinen Namen wohl nicht mehr lange zu Recht tragen können. Eines der Nutzungskonzepte sieht den Umbau des Gebäudes zum Büro der WGS vor. 

Demnach ergäbe sich folgendes Szenario: Die bisherige Spielstätte des Freien Theater Studios (TiK Theater im Haus der Kultur), der Sitz mehrerer Kulturvereine und die traditionellen Versammlungsräume vieler Bildungs- und Kulturvereine werden wahrscheinklich im Zuge der Sanierung des Hauses verschwinden.

 "Wir haben ein Nutzungskonzept für das Haus nach erfolgter Generalinstandsetzung eingereicht und vor dem Aufsichtsrat der WGS, dem Eigentümer des Gebäudes, vorgestellt", berichtet Dr. Franklin Rodriguez, Leiter des TiK. Die Idee einer künftigen Nutzung als "Haus der Kulturen" sei zu dieser Zeit wohlwollend begrüßt worden, so Rodriguez. Für die Bauphase sei dem TiK auch eine akzeptable Übergangslösung - der Gebäudekomplex im Hinterhof als Spielstätte zur Verfügung gestellt worden. Doch nun soll aus der Interimsvariante eine endgültige Entscheidung werden, befürchtet der TiK-Direktor. "Nach mir derzeit vorliegenden Informationen ist unser Konzept einer multifunktionalen Nutzung des Hauses ad acta gelegt und statt dessen ein kompletter Umbau zum Verwaltungssitz der Wohnungsgesellschaft vorgesehen", informiert Rodriguez. Die provisorische Spielstätte für das Freie Theater Studio im Hinterhof soll dort als dauerhaft etabliert werden.
"Ich verstehe eine solche Entscheidung nicht. Wir brauchen in der Stadt keine neuen Büros - die gibt es im Überschuß - wir brauchen mehr Kultur und räumliche Möglichkeiten gerade für die Kleinkunst, wirbt Rodriguez. Ein Haus der Kulturen könnte wichtige Funktionen für das Klima in der Stadt haben.
"Kultur darf nicht der Verwaltung zum Opfer fallen!" fordert der Theaterleiter.

 WGS-Geschäftsführer Günter Lemke versteht indes die Aufregung des TiK-Leiters nicht.
“Wir haben bislang lediglich oberflächlich über Ideen für das Haus gesprochen. Gegenwärtig sind wir erst in der Phase der Untersuchung des Bauwerkes, geht es um Baugenehmigung, Statik und Denkmalschutz", sagte Lemke. "Über die künftige Nutzung haben wir noch gar nichts entschieden."
Klar sei lediglich, daß es das Angebot des Wohnungsunternehmens an das TiK gibt, eine Spielstätte im Rahmen der aufwendigen Sanierung zu schaffen. Im Hinterhof gibt es ein altes Gebäude.
Das wollen wir abreißen und dafür ein Theater bauen - komplett mit Ballettsaal und Trainingsräumen. Die Bedingungen für das Freie Theater Studio werden sich dadurch erheblich verbessern", wirbt der Geschäftsführer.
Dennoch: Auch die WGS müsse rechnen, sei kein "Wohlfahrtsverein". Lemke:
"Wir wollen das TiK erhalten, aber das geht nicht zum Nulltarif."

Bert Schüttpelz/TW

Foto 1 klawi/svz:
Dr. Franklin Rodriguez, TiK-Leiter: Kultur darf nicht der Verwaltung zum Opfer fallen. Büros gibt es in Schwerin schon genug. 

Foto 2 archiv/svz:
Günter Lemke, WGSGeschäftsführer: Wir wollen das TiK erhalten, aber das geht nicht zum Nulltarif. Auch wir müssen rechnen.

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Schweriner express 24.06.1998

City-Bürohaus oder Haus der Kulturen?
Zwei ganz unterschiedliche Nutzungskonzepte für traditionsreiches Haus der Kultur am Pfaffenteich.  Freies Theaterstudio hat Angst um das TiK

Schwerin. Für Unruhe unter den Mietern sorgen Bauarbeiten, die in der vergangenen Woche im Schweriner Haus der Kultur begannen. Grund sind weniger die damit verbundenen Lärmbelästigungen, als das Fehlen eines bis dato bestätigten Nutzungskonzeptes für das der WGS gehörende Haus. Dr. Franklin Rodriguez, Leiter des Freien Theaterstudios TiK, kennt gleich zwei Konzepte, das erste, an dem er selbst mitgearbeitet hatte und dem der Vermieter positiv gegenüberstand, und eines, das die Nr. 4 trägt und von der WGS bevorzugt wird.

“Beide Konzepte”, so der Leiter des TiK, “tragen den von uns gewählten Namen Haus der Kulturen, nur verstehen beide unter dem Begriff Kultur sehr unterschiedliche Dinge.”
Er wolle das Gebäude am Pfaffenteich wirklich multikulturell nutzen mit Ausstellungsmöglichkeiten, Theater, Tanzsälen, Salon für Senioren, Kulturbund, Sprachschulen und einer internationalen Gaststätte sowie Ländervertretungen, internationale Organisationen und Vertreter von Partnerstädten in der Landeshauptstadt MecklenburgVorpommerns ansässig machen. Das "Haus der Kulturen" nach dem vom Vermieter bevorzugten Konzept ist eigentlich nur ein Bürohaus für die WGS und andere.
Die Kultur wird ins Hofgebäude verbannt, das aber, so Rodriguez, abgerissen werden müsse. Er hat berechtigte Zweifel daran, das dann das Geld für einen Theaterneubau vorhanden sei. Den Bau eines Bürohauses mit Gründen der Wirtschaftlichkeit zu erklären, so Rodriguez, scheint unglaubwürdig. bei den Problemen heutzutage, Büroräume zu vermieten. Und ob mit ihm die vielbeschworene Belebung der Innenstadt vorangetrieben wird, sei auch zu bezweifeln.
Auch sein Konzept, unterstreicht er, kann wirtschaftlich sein. Deshalb wolle man Mieter werben, im Haus auch kulturell aktiv zu werden.
"Das Interesse an Schwerin ist groß. Das merken wir auch bei den Künstlern, die für ihre Auftritte bei uns sehr viel Unterstützung von ihren Heimatländern bekommen", betont der Theaterleiter. Auf diese Weise könne man nicht nur wirksam gegen Ausländerfeindlichkeit vorgehen, sondern erregt auch internationales, über die Kultur hinausgehendes Interesse.
Dr. Rodriguez bietet der WGS an, das Gebäude zu übernehmen, falls sie mit der "kulturvollen" Sanierung des traditionsreichen Hauses am Pfaffenteich überfordert sei:
"Wir würden versuchen, es mit Hilfe von EU-Fördermitteln, Sponsoren und Stiftungen selbst zu sanieren. "
Noch ist, wie von der WGS zu hören war nichts entschieden, noch sind beim Aufsichtsrat der kommunalen Wohnungsgesellschaft nicht einmal alle Konzepte bekannt. Deshalb bemühen sich die Theaterleute um Dr. Rodriguez, ihre Vorstellungen bekannt zu machen, für ihr "Haus der Kulturen" zu werben. Die Schweriner Bürger, Politiker, Unternehmer sind eingeladen, ihre Vorstellung von einem Haus der Kulturen einzubringen. Im Büro des Freien Theater Studio (Tel.: 56 24 01) kann in beide Konzepte Einsicht genommen werden.

Birgitt Hamm
 

Foto: Klawitter
Dr. Franklin Rodriguez

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Unser Schwerin 24.06.1998

Haus der Kultur bald Bürogebäude oder alles nur Panikmache?
Freies Theater Studio fühlt sich wieder einmal in seiner Existenz bedroht

Ein Konzept jagt das andere: Erst soll das TiK im Dachgeschoß bleiben, und dann womöglich dahin, wo der Pfeffer wächst ... ?

Schwerin (is). Schon einmal fürchtete Dr. Franklin Rodriguez, Leiter des Freien Theater Studios in Schwerin, um den Erhalt seiner Einrichtung.
Im März hatte US von den Unsicherheiten berichtet, die sich mit dem Besitzwechsel des Hauses der Kultur für die Theaterleute ergeben hat. Seinerzeit war der US-Artikel Anlaß zu Gesprächen zwischen der WGS und dem Freien Theater Studio. Lembke hatte versichert: “Das TiK verbleibt in jedem Fall im Haus”. Auf der Grundlage der von Rodriguez unterbreiteten Vorschläge für die künftige Nutzung des Hauses der Kultur wurde von der WGS schließlich ein Berliner Architekturbüro beauftragt, ein entsprechendes Nutzungskonzept zu erarbeiten. Dieses Konzept wurde ebenfalls noch im März erarbeitet und seitens der WGS auch Franklin Rodriguez zur Kenntnis gegeben. Rodriguez: "Ich war glücklich. Man war meinen Intentionen gefolgt, im künftigen Haus der Kulturen sowohl europäische als auch außereuropäische Kulturen zu präsentieren - und zwar nicht nur im TiK, sondern ebenso durch die Integration von Sprachschulen, von Cafes und Restaurants mit internationalen Spezialitäten...”
Das vorgelegte Nutzungskonzept berücksichtigte wunschgemäß auch den Verbleib des TiK's im Dachgeschoß und die Schaffung von drei Tanzsälen, Bar und Saunabereich im Hofgelände (ehemaliges Teppichgeschäft). Rodriguez´ Freude währte nicht lange: Unlängst erfuhr er “hintenrum” von der Existenz eines zweiten Konzeptes. Dieses, ebenfalls von der WGS in Auftrag gegebene und von dem Berliner Architektenbüro erarbeitete, vom Mai 1998 datierte Konuept sieht so aus:
1. Obergeschoß: Festsaal, Büroflächen für die WGS..., 2. Obergeschoß: immobilienbezogen Bürobenutzung, z.B. Bausparkasse, Versicherungen..., Dachgeschoß: Bürobenutzung, z. B. NWU. Das TiK wird in das Hofgebäude verfrachtet.
Rodriguez: “Ich habe das Gefühl, man will uns zum Narren halten. Vielleicht wurde das erste Konzept nur erstellt, um uns zu beruhigen, während man in aller Ruhe das Haus in ein WGS-Verwaltungsgebäude verwandelt. Zwischenzeitlich hat man ja bereits mit Messungen und Bohrungen begonnen."
“Alles Unsinn", befindet Günter Lemke, "Ich verstehe die ganze Panikmache überhaupt nicht.Was gegenwärtig läuft, sind bautechnische Voruntersuchungen. Erst wenn die abgeschlossen sind, können wir über eine konkrete Nutzung nachdenken.Die bisher erarbeiteten Konzepte seien allesamt "nur Ideen". Natürlich müsse man auch den Kostenfaktor dabei berücksichtigen, und "wenn es letztendlich billiger wird, auf dem Hof eine neue Spielstätte für das TiK zu bauen, muß man auch das erwägen.” Davon, daß man das TiK über Umwege ganz aus dem Haus der Kultur  herauskatapultieren wolle, könne überhaupt keine Rede sein. Lemke: "Die WGS hat sich dazu bekannt das TiK im Hause zu belassen, und dazu stehen wir auch." Rodriguez bleibt mißtrauisch. Er wollte in der vergangenen Woche wissen, wie Oberbürgermeister Johannes Kwaschik in seiner Funktion als WGS- Aufsichtsratsvorsitzender zu der Sache steht. Fehlanzeige: Kwaschik waren die Nutzungskonzepte oder auch “nur Ideen" bis dato gar nicht bekannt. In dieser Woche nun soll es ein klärendes Gespräch geben zwischen Kwaschik, Lemke und Rodriguez.

Fotos: is
Dr. Franlin Rodriguez: Hilft für den Erhalt des TiK im Haus der Kultur bald nur noch Beten?

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Unser Schwerin 01.07.1998

“Wir wollen ein wirklich weltoffenes
  Haus der Kulturen”
Freies Theater Studio startete Unterschriftenaktion für “Haus der Kultur”

Ausverkauf beim "Friesenhof". Demnächst auch Ausverkauf beim TiK Das Wasser zumindest wurde für beide schon mal abgedreht...

Schwerin (is). Am Freitag hatte es den Anschein, als würde nicht nur der "Friesenhof' beräumt, sondern der Rest vom "Haus der Kultur" gleich mit. Das Wasser jedenfalls, so TiK-Leiter Dr. Franklin Rodriguez, habe man auch dem Freien Theater Studio abgedreht.
"Reine Schikane", so Rodriguez, "wahrscheinlich will man uns jetzt rausgraulen." Auch wenn WGS-Chef Günter Lemke unlängst zugesichert hat, dasTiK würde auf jeden Fall im Hause bzw. im Hausanbau verbleiben können, vermag das die Theaterleute nicht zu beruhigen. In einem Offenen Brief an WGS-Aufsichtsrat, Oberbürgermeister und Stadtvertretung fordern sie: "Schaffen Sie kein weiteres Bürohaus sondern ein Haus der  Kulturen, das seinen Namen verdient!" Wer sich der Forderung anschließen möchte, für den liegen Unterschriftslisten beim Freien Theater Studio bereit.

Foto: is
Ausverkauf im Haus der Kultur: Von der Weihnachtskugel bis zur Bratpfanne, von der Kaffeetasse bis zur Tür - alles wurde in der vergangenen Woche 'rausgeschleppt aus dem Haus der Kultur: Ausverkauf beim "Friesenhof". Wird man demnächst auch Zuschauerstühle und Bühnenbretter vom TiK hier hinaustragen (müssen)?

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Schweriner express 08.07.1998

... dann aber mit Samba-Schule!
Traditionsreiches Haus der Kultur bleibt Begegnungsstätte der Schweriner/Ein Bürohaus am Pfaffenteich war nie geplant/Theaterleute und WGS suchen nun passende Mieter

Schwerin. Die Irritationen um die weitere Nutzung des Schweriner Hauses der Kultur sind ausgeräumt, WGS-Geschäftsführer Lemke als Vermieter und der Leiter des Freien Theater Studios, Dr. Franklin Rodriguez, als letzter Mieter zeigten in der vergangenen Woche in einem Pressegespräch große Einigkeit. Das historische Gebäude am Pfaffenteich soll, so stimmten sie überein, ein Haus der Begegnung bleiben. Lemke zeigte sich begeistert vom Plan der Theaterleute, es als "Haus der Kulturen" auch internationalen Organisationen zu öffnen. Seine einzige Forderung außer der nach der Wirtschaftlichkeit der Konzeption war dort dann aber auch Sambaschule einzurichten.
Tags zuvor hatte es eine Diskussion der WGS, die das Haus für 4,5 Millionen Mark von der Stadt erworben hat, mit Theaterleuten, Feuerwehr und Politikern gegeben, die die Fronten klärte. Knackpunkt ist der bauliche Zustand des Hauses, der wohl das künftige Bestehens des Theaters unterm Dach unmöglich macht. Deshalb sei in der neuen Konzeption an einen Theaterbau im Hof gedacht.
Brandamtmann Erich Offenwanger, der das Haus seit 20 Jahren beurteilt, hatte deutlich gemacht, daß es im Haus der Kultur keine ausreichende Belüftung und Fluchtwege gebe, daß die hölzerne Haupttreppe eine Brandfalle sei. Bisher wurden in bezug auf die Sicherheit immer Kompromisse gemacht. Sollte es zu einer Sanierung des Hauses kommen, entfällt jedoch der Bestandsschutz. Dann greifen die neuen Gesetze.
Die Kosten für die Sanierung des Hauses beziffert der WGS-Chef auf eine zweistellige Millionenhöhe. Konkretes könne er aber erst nach den Ergebnissen der Bauuntersuchung sagen. Danach wolle man auch die Denkmalschützer einbeziehen. Gleichzeitig, so versicherte Lemke, wolle er gemeinsam mit dem Freien Theaterstudio an der ersten Konzeption weiterarbeiten. Dazu wird der Theaterleiter von seinem Vermieter bevollmächtigt, Mietinteressenten zu suchen. Bisher, so Dr. Rodriguez, scheiterten ernsthafte Verhandlungen an der fehlenden Nutzungskonzeption. Doch so sehe er gute Chancen, internationale Organisationen und Stiftungen, Vertretungen der Partnerstädte zu interessieren, die neben kulturellen Aktivitäten hier auch Büros unterhalten könnten.
Der Eindruck, daß am Pfaffenteich ein Bürohaus entstehen sollte, sei falsch, betonte Lemke. Ebenso sei von der WGS nie das Theater im Kulturbund in Frage gestellt worden. Nun geht es sowohl der WGS als auch den Theaterleuten darum, passende - und zahlende - Mieter für ihr Haus der Kulturen zu finden. Lemke ist da weniger zuversichtlich als die Theaterleute: "Ein Konzept muß nicht immer aufgehen, wie wir am Thalia, in das die WGS fünf Millionen steckte sehen."
Jetzt wollen beide die Schweriner für ihr gemeinsames Konzept gewinnen. Ihr Interesse an einem "Haus der Kulturen" können Sie mit Ihrer  Unterschrift bekunden. Schwerins prominenteste Bürgerin tat dies bereits: Berta Klingberg, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiert.


Birgitt Hamm

Foto: Hamm
Gemeinsam wollen sie sich um ein Haus der Kulturen bemühen: WGS-Chef Günter Lemke, Dagmar Dark-Ringstorff, Ulrike und Dr. Franklin Rodriguez (v.l.) vom Freien Theaterstudio.

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Schweriner express 08.07.1998

Eine 2 für Günter Lemke

Günter Lemke, Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS) hat Charakter bewiesen. Trotz teilweise recht heftiger Angriffe gegen ihn, er wolle die Kultur aus dem "Haus der Kultur" in der Mecklenburgstraße nach erfolgter Sanierung des Gebäudes vetreiben, suchte er in der vergangenen Woche mit den betroffenen Parteien das Gespäch. Und siehe da: Lemke verfolgt offenbar keineswegs stur den Plan, das attraktive Gebäude im Zentrum der Stadt meistbietend an Geschäfte oder Dienstleistungsunternehmen zu vermieten.
Für seine Bereitschaft zum Dialog, zum Zuhören erteilt Schweriner express dem WGS-Geschäftsführer eine Zwei

M. Gr.

Foto
 

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Unser Schwerin 08.07.1998

WGS-Chef Günter Lemke:
“TiK überhaupt nicht in Gefahr”
“Medienrummel” führte zu klärenden Gesprächen

WGS und Freie Theaterleute einig: TiK bleibt auf jeden Fall im "Haus der Kultur", ein Mehr an Kultur darüber hinaus hängt von der Wirtschaftlichkeit ab...

Schwerin (is). Nach sehr öffentlich ausgetragenem Disput darüber, ob das Haus der Kultur nun als solches bestehen bleiben oder vielmehr zum Bürohaus umfunktioniert werden solle, setzten sich die Kontrahenten in der vergangenen Woche zusammen und stellten fest: Alles nur ein Mißverständnis - eigentlich wollten doch alle irgendwie das gleiche.
WGS-Chef Günter Lemke: 
"Das Haus der Kultur in der Mecklenburgstraße 2 bleibt eine Begegnungsstätte für alle Schweriner." Vorrang behalte auch nach seinen Vorstellungen die Kultur, wobei der wirtschaftliche Aspekt nicht unberücksichtigt bleiben könne. Schließlich”, so Lemke, haben wir das Haus für 4,5 Millionen gekauft und müssen in die Sanierung nochmals Mittel in zweistelliger Millionenhöhe investieren." Sicher aber könne man sein, daß das TiK in jedem Falle integriert bleibe.    
Dr. Franklin Rodriguez, Leiter des Freien Theater Studios, bewertete die stattgefundenen Gespräche ebenfalls als "konstruktiv, will aber weiterhin die Öffentlichkeit dafür gewinnen, sein Projekt eines “weltoffenen Hauses der Kulturen” zu unterstützen: “Wir setzen daher unsere Unterschriftensammlung fort und laden am 11. Juli ab 15 Uhr zu einer Benefizveranstaltung vor dem Haus der Kultur ein.

Foto
Auch nach der Sanierung soll das TiK integriert werden

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hauspost August 1998

Das Haus der Kultur(en)
Veranstaltungsorte in der Landeshauptstadt Schwerin

Es soll ein Haus der Kulturen werden, ein Haus der Begegnungen für Schweriner und Stadtgäste. Deshalb erarbeitet die WGS zusammen mit Planern Kulturleuten verschiedene Nutzungskonzepte für das Traditionshaus am  Pfaffenteich.  Das pompöse Eckhaus am Anfang der Mecklenburgstraße hatte schon bessere Zeiten erlebt. Noch vor einigen Jahren feierten Stadtbürger im Saal rauschende Feste oder erlebten Jugendliche Auftritte von Künstlern aus der Liedermacherszene. Unterm Dach inszenierte das Staatstheater freche Selbstinszenierungen, die wochenlang im voraus ausverkauft waren. Nur die
Gaststätte im Erdgeschoß war nie das was man einen Anziehungspunkt zu nennen pflegte. Das änderte sich auch nicht mit der friesischen Hoffnung gutbürgerlicher Gastronomie. Vor einigen Wochen kündigte der Betreiber seinen Vertrag. Das Staatstheater hatte sich ohnehin schon zurückgezogen und das über einige Jahre einquartierte Kulturamt nebst Dezernentenbüro verschwand auch in Richtung Packhof. Nur das Freie Theaterstudio, das mit viel Kraft und
Nerven den Rettungsversuch für die kleine Bühne erfolgreich übernahm behielt bislang Ausdauer und kündigte vor einigen Monaten an, die bedeutenden Bretter unter dem Dach mit Konzepten für das Haus zu sichern.
Doch schon der Kauf des Gebäudes durch die WGS aus dem Bestand der hochverschuldeten Stadt brachte Mängel auf den Plan, von denen vorher niemand etwas wissen wollte. Die Brandschützer offerierten, daß dieses Gebäude schon immer ein Sicherheitsrisiko dargestellt hätte und mit
dem Antrag auf Sanierung der Bestandsschutz entfällt. Was soviel heißt, daß nun auch das bundesdeutsche Gesetz greift, welches Notausgänge, Lüftungen und Dachkonstruktionen ganz anders definiert als vor zehn Jahren. Für das TiK hieße das, sofort schließen zu müssen.
Die Stadt ist aus der Verantwortung: Für 4,5 Millionen Mark nahm die WGS das marode Einzelstück am Pfaffenteich in ihren Besitz. Zusammen mit Planern und interessierten Kulturleuten bereitete die Geschäftsführung vier Grundkonzepte vor, um das Haus wirtschaftlich und kulturell auf gesunde Füße zu stellen. Zur Zeit prüfen Experten den tatsächlichen Zustand des 1846 gebauten Hauses. Sanierungsarbeiten in Millionenhöhe soviel steht jetzt schon fest, kommen auf die WGS zu. "Wir müssen anhand der Untersuchungsergebnisse ein Konzept herausfinden, das sich rechnet. Also sind Diskussionen über Miethöhe und neue Nutzer zum jetzigen Zeitpunkt noch reine Spekulation. Sicher ist aber eines: Rote Zahlen darf das Haus nicht schreiben", erläutert WGS-Chef Günter Lemke die schwierige Situation. Doch Lemke versprach von Anfang an: "Das Tik wird auf jeden Fall bleiben, auch wenn die Spielstätte unterm Dach aus sicherheitstechnischen Gründen geschlossen werden müßte." Der künstlerische Leiter des Theaterstudios, Dr. Franklin Rodriguez, will mit der WGS zusammenarbeiten und potentielle Mieter an Land ziehen. Kulturelle Stiftungen und Organisationen seien an den Räumen nach der Sanierung bereits interessiert, so Rodriguez. Das Konzept vom "Haus der Kulturen"weltoffen und voller "Kulturleben" hält auch Lemke für eine interessante Vision. "Wenn es einen südamerikanischen Stil im Haus geben sollte, dann muß aber auch eine Sambaschule her", so Lemke begeistert. Joch bei allem Enthusiasmus - es muß sich rechnen. Sonst
leben weder die Kunst noch wir."

hh
 

Foto:maxpress
Haus der Kultur(en): Veranstaltungen sollen Schweriner lockenFotos:
 

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Unser Schwerin 19.08.1998

Freies Theater Studio mit Open-Air-Programm
TiK kämpft weiter für Haus der Kulturen

Schwerin (re) . Am Samstag engagierten sich erneut deutsche wieder ausländische Künstler mit einem bunten Programm für ein "Haus der Kulturen" als einer praktikablen und zukunftsweisenden Variante für die Erhaltung des über 50jährigen Kulturstandortes am Pfaffenteich.
Bei phantastischem Wetter wurde von Flamenco bis Ska für jeden Geschmack etwas geboten.
Mit dabei auch die Pantomimin Dagmar Dark. Sie übrigens liefert des Politiker-Rätsels Lösung unserer vergangenen Ausgabe: Als Clown allerdings ist sie nur selten anzutreffen, weit öfter als
politisch engagierte Pantomimin - und stets als Ehefrau... Seite 12
 

Foto: fr
Dagmar Dark mit ihrer Pantomimedarbietung gegen
Rechtsradikalismus

 

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Schweriner express 26.08.1998

Über 3000 Unterschriften für ein
Haus der Kulturen
Auch Schweriner Geschäftsleute erhoffen davon eine Belebung der City

Schwerin. Mehr als 3000 Unterschriften unter einem Brief an die Schweriner Stadtvertretung, den Oberbürgermsiter sowie die Wohnungsgesellschaft WGS sind ein überzeugendes Votum der Schweriner und Gäste der Stadt für den Erhalt des Hauses der Kulturen. Das Gebäude, dessen aufwendige Sanierung und Neugestaltung von der WGS als Eigentürner gegenwärtig vorbereitet wird, soll nach dem Willen engierter Schweriner und des letzten dort noch verbliebenen Mieters, dem Freien Theater Studio (F.T.S.), zu  einem "Haus der Kulturen" umgestaltet werden.
"Genau wie sich das Bild der Innenstadt wandelt ... muß sich nicht unbedingt die Architektur, wohl aber das kulturelle Leben im Haus den Erfordernissen der Zeit anpassen", heißt es in dem offenen Brief. "Wir begrüßen daher die Idee, neben dem Freien Theater Studio im TiK und anderen hiesigen Einrichtungen nationale und internationale Organisationen, Stiftungen oder Ländervertretungen als Mieter zu gewinnen, die regelmäßig mit ihrer kulturellen Arbeit das Veranstaltungsangebot des Hauses bereichern. Menschen aller Generationen sollten sich hier wohlfühlen - unabhängig von ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft." Es wird gefordert: "Wir wollen für die Landeshauptstadt Schwerin auf dem Wege zu Europa ein wirklich weltoffenes Haus der Kulturen, das sowohl den hohen Erwartungen der Schweriner entspricht als auch über die Grenzen Mecklenburgs hinaus Ausstrahlung findet. Ein offenes und vom kulturellen Austausch geprägtes Klima wird sich auch auf Tourismus und internationale Wirtschaftsbeziehungen positiv auswirken."
Dieses Anliegen finde nicht nur bei Schweriner Bürgern, Politikern und Künstlern großen Anklang, betont Ulrike Rodriguez, stellvertretende Vorsitzende des F.T.S., sondern auch bei den Geschäftsleuten in der Innenstadt. Von einem Haus der Kulturen - im Gegensatz zu einem Bürohaus, das auch schon im Gespräch war - verspreche man sich eine wirkliche Belebung der Schweriner City.
Außerdem bietet sich die kulturelle Kombination zwischen dem Südufer des Schweriner Pfaffenteichs und dem direkt davor stehenden Haus der Kulturen geradezu an. Einige gelungene Veranstaltungen im diesjährigen Kultursommer der Stadt sind dafür der beste Beweis.
Weitere Unterschriften werden von den Betreibern des F.T.S. gern gesehen, ist doch die endgültige Entscheidung über das Schicksal des Hauses noch nicht gefallen. Diese hängt auch vom Interesse geeigneter "kulturvoller" Mieter ab. Solche können sich gern beim Leiter des ET.S., Dr. Franklin Rodriguez, melden.
Am 3. September besteht übrigens in den Schweriner Schankstuben die Gelegenheit, öffentlich über Chancen und Ideen für ein "Haus der Kulturen" zu diskutieren.

Birgitt Hamm

Foto:
Tamara Kandova aus Usbekistan ehemalige Leiterin des staatlichen Folkloreensembles.

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Schweriner Volkszeitung 04.09.1998

3000 Unterschriften für den Erhalt des
Hauses der Kultur am Pfaffenteich

Neues Konzept soll Multifunktionalität bringen /
SPD-Kreisverband sichert Hilfe zu

Altstadt - Mit einer breiten Sympathiebekundung hat sich die Schweriner Bevölkerung hinter das Haus der Kultur gestellt.
Mehr als 3000 Unterschriften konnten innerhalb kürzester Zeit für den Erhalt des traditionsreichen Hauses zusammengetragen werden.
Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Sanierung des Gebäudes war vom Eigentümer, der Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS), über eine Nutzungsänderung nachgedacht worden (SVZ) berichtete), da beispielsweise das Freie Theater Studio TiK aus sicherheitstechnischen Gründen aus dem Dachgeschoß ausziehen muß. Mittlerweile steht die WGS  aber dem Konzept einer multikulturellen Nutzung des Hauses am Pfaffenteich sehr aufgeschlossen gegenüber. Für das TiK soll ein eigenes Gebäude auf dem Hinterhof gebaut werden. Theaterleiter Dr. Franklin Rodriguez wurde von WGS-Chef Günter Lemke schriftlich bevollmächtigt, Mieter für das Haus der Kulturen zu werben. Hilfe bei diesem schwierigen Prozeß erhofft sich Rodriguez u.a. vom SPD-Kreisverband, der sich schon in der Vergangenheit sehr engagiert für den Erhalt dieses Kulturstandorts im Zentrum der Stadt eingesetzt hat, der bei freien Theatergruppen und Kleinkunstmachern wie auch Ringstorff - Gattin Dagmar Dark einen guten Ruf genießt. Bei einer Gesprächsrunde zur künftigen Nutzung des Hauses wurde dem TiK-Leiter die Unterstützung denn auch versprochen. Bundestagsabgeordneter Hans-Joachim Hacker, Kultusministerin Regine Marquardt und Landtagsabgeordneter Gottfried Timm sicherten zu, ihre Kontakte zu nutzen, um Stiftungen, Vereine und Vertretungen anderer Länder auf diesen Standort in Schwerin neugierig zu machen. Aber die Zeit drängt. Zu Beginn des neuen Jahres sollen Sanierung und Umbau beginnen, womit der Spielraum für die Berücksichtigung von Sonderwünschen der potentiellen Mieter endet. Deshalb einigte man sich in der Gesprächsrunde auch rasch darauf, konkrete Schritte in Angriff zu nehmen. Noch in dieser Woche will Hacker die Bonner Vertretungen ausgewählter europäischer sowie lateinamerikanischer Länder anschreiben.

Hacker schreibt Botschaften an

“Die Räumlichkeiten sind ausgezeichnet geeignet für Stiftungen, Vertretungen, Vereine”, schwärmt Rodriguez. Die potentiellen Nutzer bräuchten nur ein kleines Büro zu mieten, hätten aber die volle Bandbreite der Infrastruktur des Hauses mit Saal, Ausstellungs- und Konferenzräumen zur Verfügung, preist der TiK-Leiter die Vorzüge des Hauses der Kulturen. Dabei ist ihm der multikulturelle Aspekt besonders wichtig. Ein solches Haus könnte das Bekannt- und Vertrautwerden mit anderen Kulturen wesentlich fördern, und damit zum Abbau von Vorurteilen und Ängsten Fremdem gegenüber beitragen, meint Rodriguez. Es wäre ein Brückenschlag von Schwerin in die Welt, zu dem auch die künftige Gastronomie in dem Haus beitragen könne.
Die ersten eingegangenen Signale für die neue Ausrichtung seien ermutigend. So hätten bereits die Carl-Duisberg-Stiftung und andere Vereine, Verbände und Stiftungen Interesse signalisiert. Zur Umsetzung der neuen Konzeption für das Haus der Kulturen soll ein entsprechendes Konzept erarbeitet werden, angestrebt wird die Gründung eines gemeinnützigen Vereins. “Jede Initiative braucht eine Struktur”, so Ingo Wille, Leiter des Ministerbüros der Finanzministerin. Die Zeichen für eine multifunktionelle Zukunft des Hauses der Kulturen stehen gut, jetzt komme es darauf an, daß viele Partner für die Mitwirkung bzw. Unterstützung des Projekts gefunden werden.

Bert Schüttpelz

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Schweriner Volkszeitung 01.03.1999

Sanierung des Hauses der Kultur teurer als geplant
Nur für die Hälfte der neuen Räume hat die WGS bereits Mieter

Altstadt.  Auf dem Papier erstrahlt das traditionsreiche Haus der Kultur bereits wieder im neuen Glanz. Doch noch steht der aufwendige Umbau in den Sternen. Es fehlt Geld.
Die Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS) hatte vor Jahresfrist das einstige Stern'sche Hotel am Südufer des Pfaffenteiches für knapp vier Millionen Mark von der Stadt gekauft - so wie auch viele andere kommunale Immobilien, um dem städtischen Haushalt eine Finanzspritze zu geben. Doch weder war die künftige Nutzung des Hauses geklärt, noch die Finanzierung. Gemeinsam mit Franklin Rodriguez, dem künstlerischen Leiter des Freien Theater Studios, entstand im vergangenen Jahr die Idee des Hauses der Kulturen (SVZ berichtete).
Doch nur über die Komplettvermietung des Hauses könne sich die gesamte Investition rechnen.
"So weit sind wir aber noch nicht, es gibt erst Interessenten für die eine Hälfte des Hauses", sagte WGS-Geschäftsführer Günter Lemke auf SVZ-Anfrage. Trotz der einvernehmlichen Einigung von Hausherr und Denkmalpflege - danach sah es anfangs nicht aus - wird der Preis gegenwärtig zu einem doppelten Problem. Denn erst nach dem Kauf der Immobilie wurden erhebliche Schäden am Haus festgestellt. Mehrere Gipsplomben waren aufgerissen und zeigten:
Das Haus ist gesackt, verschob sich. Mit großer Wahrscheinlichkeit stehen diese Probleme im Zusammenhang mit der Errichtung der Freitreppe am Südufer des Pfaffenteiches. Denn auch andere angrenzende Häuser wie beispielsweise die Kücken-Stiftung zeigen seitdem Mängel. "Das Fundament ist verschoben. Uns kostet das allein zusätzliche 1,6 Millionen Mark", sagte Lemke. Insgesamt wird der Umbau rund acht Millionen Mark verschlingen. Die Investition wird nach Fertigstellung des Hauses aber auch äußerlich deutlich erkennbar sein. Das jetzige Spitzdach wird verschwinden, statt dessen wieder der historischen Vorlage angepaßt. Allerdings wird das alte Vorbild dem neuen Zeitgeschmack angepaßt werden - viel Glas wird in der Stahlkonstruktion dominieren und vor allem in den Abendstunden Licht auf den Pfaffenteich werfen. So jedenfalls haben es die Berliner Architekten des Büros Casa Nova erdacht. Auch die jetzige Treppe soll nach Vorstellung der Planer verschwinden. Dafür werden die beiden alten Eingänge wieder belebt - der eine im Durchgang zum Nachbarhaus Mecklenburgstraße, der andere vom Südufer her. Letzterer soll auch der Haupteingang werden - so wie es früher war. Geplant ist zudem ebenfalls nach historischem Vorbild  der Anbau eines Balkons zur Mecklenburgstraße hin.

TimoWeber

Repro: max
So soll das Haus der Kultur einmal aussehen.

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Schweriner express 14.10.1998

Rettung für Haus der Kultur in Sicht
Suche nach zahlungskräftigen Mietern vielversprechend

Schwerin. Der Fortbestand des Hauses der Kultur in der Mecklenburgstraße wird immer wahrscheinlicher. Das berichtete Dr. Franklin Rodriguez Abad, Künstlerischer Leiter des Freien Theater Studios, in der vergangenen Woche.
Dr. Rodriguez hatte vom Eigentümer des Gebäudes, der Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS), bevollmächtigt, entsprechende Mieter für eine tragfähige Kultureinrichtung am Pfaffenteich zu suchen. "Die bisherigen Gespräche mit den Interessenten verliefen sehr vielversprechend", so Dr. Rodriguez.
Die Befürchtung, die WGS wolle die attraktiven, allerdings teilweise sanierungsbedürftigen Räumlichkeiten an private Unternehmen vermieten, sei damit praktisch vom Tisch. Besonders weit fortgeschritten, so Dr. Rodriguez weiter, seien die Verhandlungen mit der Carl Duisberg Gesellschaft. Auch das Institut Francais, eine dem deutschen Goethe-Institut vergleichbare Kulturbotschaft sei nicht abgeneigt, neben der Universitätsstadt Rostock auch in der Landeshauptstadt präsent zu sein. Durch Vermittlung des SPD-Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Hacker wurden die Botschaften Spaniens, Mexikos und Taiwans angefragt, einen Kulturvertreter nach Schwerin zu entsenden. Auch bei der WGS wird die Entwicklung positiv bewertet. Heike Leu, Abteilungsleiterin Projektentwicklung: "Wir hoffen, bis Ende des Jahres alle Mietverträge unter Dach und Fach zu haben." Als weitere mögliche Mieter nannte sie den Kulturverein Schwerin, Megalopolis e.V, die Friedrich-Ebert-Stiftung sowie den Kunst- und Museumsverein. Denkbar wäre auch die Einrichtung eines Infobüros der Stadtwerke.
Trotz sichtbarer Erleichterung trauert Dr. Rodriguez um eine nach seiner Meinung in Schwerin "einzigartige Spielstätte mit ganz besonderer Atmosphäre". Bekanntlich kann das Freie Theater Studio im ersten Stock des Hauses der Kultur wegen baulicher Bedenken nicht fortgeführt werden.
Der Neubau eines 100-PlätzeTheaters im Hinterhof ist Dr. Rodriguez jedoch zugesichert. Ob es während der Bauphase ein Ausweichquartier für das Freie Theater Studio geben wird, ist noch ungewiß.
Sicher ist nur, daß die Internationale Tanztheaterwoche vorn 23. Oktober bis 1. November die letzte große Kulturveranstaltung an alter Stätte sein wird.

Mathias Gröckel
 

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Schweriner Volkszeitung 03.07.1998

Theater ums TiK endgültig beigelegt
Befürchtetes Aus für die Bühne im Haus der Kultur nach WGS-Kauf kein Thema mehr

Altstadt.  Das drohende Aus für die traditionsreiche Schweriner "Kleinkunstoase" TiK im Haus der Kultur ist abgewendet: Gestern zogen WGS-Chef Günter Lemke und der künstlerische Leiter des FreienTheater Studios, Dr. Franklin Rodriguez, einen Schlußstrich unter die "unheilvolle Debatte" der vergangenen Wochen.
Rückblick: Nachdem dieWGS das ehrwürdige Gebäude in der Mecklenburgstraße 2 im April für 4,5 Millionen Mark gekauft hatte, kam es zu Irritationen zwischen neuem Hausherrn und altem Mieter: Rodriguez befürchtete, daß aus dem Haus der Kultur ein reiner Bürokomplex werden würde, für Kunst künftig kein Platz mehr sei. Auslöser: Ein erstes Nutzungskonzept der WGS, das denTiK-Machern klammheimlich hinter den Kulissen zugespielt wurde. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz räumte WGSChef Lemke gestern jedoch jegliche Bedenken aus: "Das TiK war und ist überhaupt nie in Gefahr gewesen. Auch nach dem Verkauf an die Wohnungsgesellschaft bleibt das Haus der Kultur eine Begegnungsstätte für alle Schweriner."
Zur Zeit prüfen Experten den maroden Zustand des 1846 gebauten Hauses. Riskante Brandschutzmängel, wackelige Statik und drohende Auflagen der Denkmalschützer müssen unter einen Hut gebracht werden. Die Sanierung verschlingt zudem Millionen.
Nächste Woche sollen erste Untersuchungsergebnisse vorliegen. "Erst dann können wir konkreter werden", sagt Lemke, "Fragen nach Miethöhe und neuen Nutzern beantworten." Fest steht: Das TiK ist mit im Boot, in allen vier Nutzungsvarianten der WGS spielt die Kulturstätte eine Rolle.
Franklin Rodriguez geht nun in die Offensive und versucht Hand in Hand mit Günter Lemke, potentielle Mieter an Land zu ziehen. Vorstellung des Kleinkunstmachers: Den Prachtbau in Pfaffenteichnähe zu einem "weltoffenen Haus der Kulturen zu machen". Stiftungen und Organisationen könnten für ein reichhaltiges internationales Kulturleben sorgen", glaubt der Künstler. Bedenken seitens der WGS, daß es zuwenig MietKandidaten aus der Kultur-Szene geben könnte, wischt Rodriguez vom Tisch: "Ich habe bereits mehrfach signalisiert bekommen, daß Interesse da ist." Der WGS-Geschäftsführer ist jedoch vorsichtig: Zu frisch ist bei ihm noch die Erinnerung an das sprichwörtliche Thalia-"Theater". Günter Lemke zurückhaltend: "Eines ist sicher: Schwerin leidet unter vielem, aber sicherlich nicht unter Kultur-Notstand."


Max Schneider

Foto
Bleibt im Haus der Kultur bestehen: das TiK

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Schweriner Volkszeitung 1. Oktober 1999

Haus der Kultur soll 2001 neu eröffnen
WGS will Zeichen für Kulturhauptstadt setzen / Ehrgeiziges Projekt kostet stolze 9,6 Millionen Mark

Schwerin - Die WGS will dem traditionsreichen "Haus der Kultur" am Pfaffenteich zu neuer Blüte verhelfen. Für zirka 9,6 Millionen Mark soll das 1848 erbaute Eckhaus ab März 2000 komplett saniert werden und bereits 12 Monate später als "Haus der Kulturen" seine Pforten wieder öffnen. Im November wird der Bauantrag gestellt. Parallel sollen Fördermittel aus einem Sonderprogramm des Bundes eingeworben werden.

"Eine Schönheitsreparatur reicht nicht mehr - das Haus ist statisch schwer angeschlagen", erklärt WGS-Projektentwicklerin Heike Leu im SVZ-Gespräch. Die alten Fundamente müssen allein für 1,6 Millionen Mark verstärkt werden. Zu diesem Zweck findet seit vergangener Woche bereits eine Baugrunduntersuchung statt. Trotz dieser vorher bekannten Schwierigkeiten hatte die WGS die städtische Immobilie im April 1998 gekauft, um das ehrgeizige Projekt zu verwirklichen.
"Unser Ziel war von Beginn an, das Haus dem Schweriner Kulturleben zu erhalten", betont Heike Leu, die mit viel Herzblut und Engagement das "Millionen-Ding" koordiniert.
Nach WGS-Vorstellungen soll im Erdgeschoss künftig ein mexikanisches Restaurant zu kulinarischen Genüssen einladen. Übrigens habe der Betreiber des hier einst ansässigen Friesenhofes zum Juli 1999 selbst gekündigt, unterstreicht die WGS-Mitarbeiterin.
Zwei Ausstellungsräume mit einer Gesamtfläche von 100 Quadratmetern sind auf der Seite zum Pfaffenteich hin geplant. Ob diese zeitweise oder dauerhaft vermietet werden, stehe noch nicht endgültig fest. Verschwinden solle auf jeden Fall die Tür nebst Außentreppe in der Mecklenburgstraße. Dafür werde der ehemalige Haupteingang in der Arsenalstraße wieder geöffnet. Erhalten bleiben der Eingang zum Restaurant sowie die Tordurchfahrt, die künftig zu einer grünen Oase führen soll. Denn das marode Hinterhaus wird bereits im kommenden Januar dem Abrissbagger weichen müssen.

TiK soll in die erste Etage umziehen
Das "Freie Theaterstudio" (TiK), so der Plan, soll vom jetzigen Dachboden in die erste Etage umziehen und den Saal nutzen. Auch an Büroräume, ein Foyer und Toiletten ist hier gedacht. Bei der Ausstattung der Bühne und des Saales, der gut 100 Besuchern Platz bieten wird, sind die Kulturleute vom TiK als künftige Mieter gefragt.
Leu: "Wir warten dringend auf einen Finanzplan."Für die übrigen Büroraume auf der Etage gebe es bereits konkrete Mietinteressenten wie beispielsweise die Urania". Der Saal könne nach Absprache auch von diesen Mietem genutzt werden. Büros für Mieter mit kultureller Ausrichtung entstehen laut den Planunterlagen in der zweiten Etage. Sogar ein Tanzstudio wird dort in Erwägung gezogen.

Dachgestaltung wirkt futuristisch
Die umfangreichste Veränderung ist für das Dachgeschoss vorgesehen. Der Dachstuhl soll abgetragen werden, an seiner Stelle eine völlig neue Konstruktion gebaut werden. Das Planungsamt der Stadt standen dieser Idee zunächst skeptisch gegenüber. Nach einer intensiven Vorabstimmung konnten die Vorbehalte aber ausgeräumt werden, berichtet die WGS-Projektentwicklerin.
Mit Stahlträgern will die Bauherrin die Dachgeschossebene überspannen. Im Inneren können so Wände in Leichtbauweise ganz individuell gestellt werden. Futuristisch mutet die Idee für die äußere Gestaltung an: Eine Art Jalousie-Dach mit rostroten, horizontal laufenden und verstellbaren Lamellen soll die gewohnten Dachziegel ersetzen. Dahinter ist alles verglast.
Effekt: Angekippt lassen diese freundliches Tageslicht hinein und sehen wie ein normales Dach aus.
Am Abend würde das warme Innenlicht nach außen strahlen. Heike Leu ist von der Idee des Berliner Architektenbüros mit einer Niederlassung in Schwerin überzeugt.
"Damit wird das besonders im Dämmerlicht wirkende Pfaffenteich-Ensemble noch idyllischer,"
Und auch der spätere Mieter der gesamten Dachetage mit Büros und mehreren modernen Konferenzräumen, die SPD-nahe »Friedrich-Ebert-Stiftung", sei begeistert. Für den Zugang zu allen Etagen wird schließlich das bestehende Treppenhaus hergerichtet und ein barrierefreier Fahrstuhl eingebaut. Die Schwindel erregende Investitionssumme von rund 9,6 Millionen Mark will die WGS möglichst nicht allein aufbringen. Durch einen Beitrag in der SVZ angeregt, planen wir, einen Förderantrag an den Bund zu stellen", erläutert Heike Leu. Seit kurzem gebe es nämlich ein Programm zur finanziellen Unterstützung von Kulturbauten in den neuen Ländern.
"Wäre doch gelacht, wenn unser Konzept für das “Haus der Kulturen” den Förderkriterien nicht entspricht", sagt die WGS-Managerin zuversichtlich. Gleichzeitig hofft sie auf Schützenhilfe von Stadt und Land für den Fördermittelantrag.

Christian Meyer

Foto:
Das traditionsreiche »Haus der Kultur» will die WGS vom Fundament bis zum Dach sanieren.


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Schweriner Volkszeitung 1. Oktober 1999

Chronik: Haus der Kultur


1848 wird das imposante Eckhaus gebaut und das Hotel “Stern” eröffnet

1923 ist die Nord LB Eigentümerin und unterhält im Erdgeschoss eine Bankfiliale,

1946 wird dem neu gegründeten Kulturbund die Immobilie übergeben.
Er nutzt das Gebäude als "Haus der Kultur",

1993 ordnet die Treuhand der Stadt Schwerin die Mecklenburgstraße 2 zu,

1998 erwirbt die Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS) das sanierungsbedürftige Gebäude.

April 1998: Die WGS beginnt mit den Planungsarbeiten und erstellt eine Nutzungskonzeption für das zukünftige “Haus de Kulturen”.

September 1999: Mit vier Bohrungen (jeweils 20 Meter tief) rund um das Haus beginnt eine bauvorbereitende Baugrunduntersuchung.

November 1999: Der Bauantrag für das Sanierungsobjekt soll beim städtischen Bauamt eingereicht werden.

Januar 2000: Der Abriss des Hofgebäudes soll beginnen.

März 2000: Geplanter Baubeginn für das Millionen-Objekt.

2001: Voraussichtlicher Abschluss der Bauarbeiten und festliche Einweihung.
 

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Schweriner Volkszeitung 30.01.2000

Freie Theater-Leute überrascht
Leiter Rodriguez Abad: WGS täusche vorsätzlich Schwerins Bürger

Schwerin - Mit "großem Erstaunen" hat Dr. Franklin Rodriguez Abad, Künstlerischer Leiter des Freien Theater Studios im TiK, unseren Beitrag "Haus der Kultur steht auf wackligen Feldsteinen gelesen (SVZ vom Dienstag). in seinem Leserbrief schreibt er: Zuerst fällt auf, dass der Begriff "Haus der Kulturen" nicht mehr auftaucht. Noch überraschender sei die Ankündigung von WGSGeschäftsführers, Günter Lemke, dass "das TiK künftig eventuell sein Programm nicht mehr im Haus der Kultur zeigen könnte." Damit seien die "Grenzen der Glaubwürdigkeit weit überschritten". Anfangs hätte sogar die Idee eines Theaterneubaus auf dem Hof bestanden, später - aus sogenannten wirtschaftlichen Erwägungen - nur der Gedanke der Nutzung des Festsaals durch das Freie Theater Studio. Nun scheint selbst dieser Kompromiss anscheinend nicht mehr wahr zu sein, schreibt Dr. Franklin Rodriguez Abad.
"Eine Nichtrealisierung des Projekts “Haus der Kulturen” oder ein erzwungener Auszug des Freien Theater Studio (Kündigung liegt bereits vor) verletzt nicht nur die Interessen des Freien Theater Studio, sondern wäre schlichtweg ein unwiederbringlicher Verlust für unsere städtische Kultur und schließlich eine vorsätzliche Täuschung der ganzen Bevölkerung", die sich mit 3000 Unterschriften für das Haus und seine Bühne eingesetzt hatte.
Rodriguez Abad fragt in die,sein Zusammenhang, was denn die WGS im Haus der Kultur gedenkt unterzubringen, wenn Kulturträger nicht mehr gefragt wären.
"Das städtische Überangebot an Büroräumen ist jedenfalls mit Sicherheit größer als das von Lemke so allgemein postulierte Überangebot an Kulturräumen in Speicher, Thalia, TiK und Holstein-Haus.”

 

Foto:
umstritten, Das Haus der Kultur am Pfaffenteich

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Schweriner Volkszeitung 25.01.2000

“Haus der Kultur” steht auf wackligen Feldsteinen
WGS: Fundament wird verstärkt / Nutzung noch in der Diskussion

Altstadt.  Probleme mit der Statik haben den Baustart am "Haus der Kultur" verzögert.  Die WGS hält trotzdem am Zeitplan fest: 2001 soll das Eckgebäude in neuem Glanz erstrahlen .
Die Nutzung steht im Detai1 dagegen noch nicht fest.

"Ja, es gibt Probleme mit dem ,Haus der Kultur' in der Mecklenburgerstraße gesteht WGS-Geschäftsführer Günter Lemke, "aber sie sind rein technischer Natur und glücklicherweise
geklärt." Hintergrund: Die Statik des Eckhauses ist schwer angechlagen. Zahlreiche Risse an er Fassade und Setzungen künden davon. Monatelang tüftelten Experten an technischen Lösungen, bis sie die optimale Variante fanden. Zuvor hatten umfangreiche Baugrunduntersuchungen stattgefunden. Ein Rammen war an dieser Stelle nicht möglich und das häufig angewandte Injektionsverfahren musste verworfen werden. Kurzzeitig wurde sogar ein kompletter Neubau diskutiert. Jetzt wollen wir das alte Steinfundament mit einer sogenannten Wurzelpfahlgründung verstärken", erläutert KarlHeinz Ode, Technik-Chef des Wohnungsunternehmens. Dabei werden in einem Abstand vom Fundament Löcher gebohrt und anschließend verpresst.
An der Wurzel breitet sich der Füllstoff bis zum alten Fundament hin aus. Knapp 1,2 Millionen Mark kostet das aufwendige Verfahren.
Bei einer gesamten Investition von zirka 9,6 Millionen Mark, eine beträchtliche Stimme. Übrigens bekommt die WGS keine staatlichen Zuschüsse für das Projekt. Im Juni sollen die unterirdischen Arbeiten beginnen, skizziert Ode den präzisierten Bauablauf. Kurz vorher wird das alte Hofgebäude bereits dem Abrissbagger weichen müssen. Ursprünglich war dies bereits für diesen Monat geplant. Trotz dieser Verzögerung hält die WGS an ihrer Zeitschiene fest:
Im kommenden Jahr wird die Mecklenburgstraße 2 in neuem Glanz erstrahlen", kündigt Günter Lemke an. Gleichzeitig betonte der WGS-Chef, dass die Sanierung des Eckhauses nur eine Seite der Medaille sei. Entscheidend sei eine sinnvolle Nutzung der Immobilie.
"Mit der Friedrich - Ebert - Stiftung haben wir einen zuverlässigen Mieter für das ausgebaute Dachgeschoss. Für die Gaststätte (ehemals  "Friesenhof') sei zwar noch kein Vertrag unter Dach und Fach, es gebe aber intensive Gespräche. Der denkmalgeschützte Saal soll später öffentlich genutzt werden, insbesondere für kulturelle Veranstaltungen oder Tagungen. Das im Haus ansässige Theaterstudio (TiK) könnte ebefal1s Räume im Haus nutzen, sagt Lemke, "wenn die Verantwortlichen ein schlüssiges und untersetztes Finanzkonzept vorlegen. Wir unterstützen gern Kultur, aber wir subventionieren keinen Träger. " Dies käme schon rein rechtlich nicht in Frage.

Spitzengespräch im Kulturamt der Stadt

In diesem Zusammenhang gab der WGS-Chef zu bedenken, dass sich mit Thalia, Speicher und Schleswig-Holstein-Haus neue Kultureinrichtungen in Schwerin etabliert hätten, deren "Räume alle nicht ausgelastet" seien. Deshalb könnte er sich vorstellen, dass das TiK sein Programm beispielsweise im Thalia zeigt.
Die Stadt muss natürlich klar bekennen wie sie die Situation einschätzt bzw. wie sie sich die Zukunft der freien Kulturszene vorstellt", bemerkt Lemke.
Deshalb gebe es auf  WGS-Bitte noch in dieser Woche ein Spitzengespräch im Kulturamt.

Christian Meyer
 

Fotos: Klawitter
Das "Haus der Kultur" am Pfaffenteich:
Die WGS will das Eckhaus bis 2001 umfangreich sanieren.

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